Wohnbebauung Campagne

Die Blockrandbebauung erweist sich auch 150 Jahre nach ihrer großflächigen Implementierung als die lebenswerteste urbane Wohntypologie. Es liegt daher auf der Hand, die vorgegebene Figur des Baufelds im Sinn der für Innsbruck charakteristischen Blockrandbebauung zu interpretieren, jedoch zeitgenössisch weiterzuentwickeln. War in der Gründerzeit nicht nur der Umriss, sondern auch die Höhe der Gebäude vorgegeben, ist heute Vielfalt in der Vertikalen möglich. Die Aktivierung der gut sichtbaren Dachflächen findet auf unterschiedlichen Ebenen statt: Auf funktionaler Ebene durch ein zusätzliches Nutzungsangebot für die Bewohner. Auf inhaltlicher Ebene durch die damit einhergehende größere Identifikation der Bewohner mit dem Gebäude. Auf gestalterischer Ebene durch die Ausformulierung einer durchlaufenden Dachkante. Die dynamische Kontur des Bauplatzes wird durch die unterschiedlichen Trakttiefen der Gebäudetypologien, die im zusammenhängenden Baukörper entsprechend Himmelsrichtung, Umgebung, Ausblick und Wohnungsschlüssel zum Einsatz kommen, nach innen übersetzt. Es entsteht ein weitläufiger, gemeinschaftlicher Innenhof. Die Volumenbildung des Baukörpers orientiert sich an städtebaulichen Hochpunkten und reagiert auf das Umfeld und interne Blickbezüge.

Wettbewerb 2017
Nutzfläche 19.600 m²
Ort Innsbruck
Architektur HGA
Schaubild Janusch
Modellbau Sebastian Dries